Sonntag, 12. Mai 2013

Linkaufbau - Soziale Netzwerke Google+ und Facebook



Wichtig vorab: Für dieses Tutorial benötigen Sie einen Facebook Account und oder einen Google+ Account (den brauchen Sie sowieso, und sei es nur für Google Analytics oder die Webmastertools).

Soziale Netzwerke beziehungsweise die „+1“ und „likes“ werden zunehmend wichtiger. Eine kritische Betrachtung des ganzen Themas schadet auch an dieser Stelle nicht. Laut aktueller Studien gibt es eine hohe Korrelation zwischen „+1“ bzw. „likes“ und der Position der Webseite in den Suchergebnissen. Die Frage ist natürlich was folgt durch was. Bekommt eine Seite viele Interaktionen weil Sie oft durch die gute Google-Position gefunden wird, oder verbessert sich durch die vielen Interaktionen die Position der Webseite in Googles Trefferlisten. Ich tendiere eher zur ersteren Aussage. Sollte ich nun aber über die Position von zwei ähnlichen Webseiten entscheiden könnten die Interaktionen in sozialen Netzwerken ein Indiz dafür sein welche Seite interessanter ist. Genau so sollte man generell die sozialen Signale sehen. Alleine sind sie alles andere als entscheidend, aber sie können durchaus das Zünglein an der Waage sein wenn die Konkurrenz in den SERPs etwas höher ist... und wo ist sie das nicht? ;-)

Schritt 1 – Eine Google+ Seite, bzw. Facebookseite erstellen

 

Eine Google+ Seite erstellen Sie hier: https://plus.google.com/pages/create?hl=de
Eine Facebookseite hier: http://www.facebook.com/pages/create/

Sollten Sie ein lokales Ladengeschäft besitzen, erstellen Sie auf jeden Fall eine lokale Google+ Seite. Dies hilft Google Ihre Webseite regional einzuordnen und hilft Ihnen wiederum an lokale Treffer in den Suchergebnissen zu kommen.

Nehmen Sie sich Zeit die Seiten zu erstellen und einzurichten. Ein nicht gepflegtes Profil ist schlechter als gar keines, daher gilt hier, wie generell bei social media: „Wenn, dann richtig“. Das aller wichtigste auf der Google+ Seite ist natürlich die URL Ihrer Webseite, damit Google überhaupt einen Bezug herstellen kann. Vergessen Sie sowohl bei Google+ als auch bei Facebook nicht einen Verweis auf Ihr Impressum, da Sie ansonsten in Deutschland leider abgemahnt werden können und es leider genug Pedanten gibt die dies tun.

Das einrichten der Seite ist jedoch nur der erste Schritt. Leider ist dies auch der einfachste.

Schritt 2 – Follower generieren

 

Die Backlinks im klassischen Internet sind Interaktionen in sozialen Netzwerken. Dazu zählen „+1“, „likes“, Kommentare und sogenannte Shares (wenn ein Nutzer Ihren Inhalt an seine Bekannten weitergibt). Je Mehr sie davon sammeln um so „wichtiger“ wird Ihre Seite. Interaktionen kommen jedoch nur von Nutzern bzw. Fans, also ist der zweite Schritt genau an diese zu kommen.
Auch hier gilt leider, von alleine passiert hier gar nichts. Als guter Start können die eigenen Mitarbeiter dienen. Bitten Sie Ihre Mitarbeiter die neue Firmenseite in Ihre Kreise zu nehmen bzw. zu „liken“. Idealerweise nicht einfach per Anweisung sondern verbinden Sie das ganze doch mit einer social media Party. Die Firma lädt zu einem kostenfreien Umtrunk / Grillen / Cocktail-Party / was-auch-immer ein. Die Mitarbeiter nehmen im Gegenzug die Unternehmensseite in Ihre Kreise auf und empfehlen diese idealerweise an Ihre Kontakte weiter. Das ganze kann man auch mit Facebook kombinieren, sodass die Mitarbeiter auch gleich Ihre Likes los werden können.
Je nach Unternehmensgröße kann es auch Sinn machen im Intranet ein Google+ Badge zu integrieren, mit dem die Mitarbeiter ihre Zuneigung zur Firma kund tun können.
Den HTML Code für das Google+ Badge gibt’s hier: https://developers.google.com/+/web/badge/
Selbst verständlich bietet Facebook das auch: http://www.facebook.com/badges/

Die eigenen Mitarbeiter oder auch Bekannte und Freunde bilden die erste Gruppe. Nutzer tendieren oft dazu etwas zu „liken“ was schon von vielen anderen Nutzern „geliked“ wurde. Schließlich ist ja ein „like“ oder ein „+1“ eine Art Empfehlung welche leichter fällt wenn es bereits eine breite Meinung dazu gibt.
An dieser Stelle noch eine Anmerkung: Es ist natürlich schwierig wenn ein Betrieb seinen Mitarbeitern den Umgang mit sozialen Medien verbietet im Gegenzug aber erwartet, daß die Mitarbeiter zu „Fans“ des eigenen Unternehmens werden. Aufgrund der rasanten Entwicklung bei Smartphones ist ein Verbot von sozialen Medien sowieso unmöglich, daher denke ich ist der einzige Weg ein proaktiver, liberaler aber dennoch klar geregelter Umgang mit diesen Medien. Statt dem strikten Verbot kann eine liberale Policy die Nutzung zwar erlauben aber die Mitarbeiter deutlich darauf hinweisen, dass dies primär in den Pausen und generell in Maßen geschehen sollte.

Wenn das mit den Mitarbeitern geklappt hat wird es nun natürlich Zeit für eine noch viel spannendere Gruppe: Ihre Kunden. Hier sollte man jedoch zuvor ein recht solides Konzept haben was man den eigentlich über diese Kanäle kommunizieren möchte. Des Weiteren sollte man klare Verantwortlichkeiten schaffen wer, wann, was über die Seiten kommuniziert. Bevor ich es vergesse: NEIN, das ist KEIN Azubi Projekt! So ein Ausflug kann bitter böse ins Auge gehen. Wenn sie aber zu der Erkenntnis kommen: Außer unseren Azubis hat keiner wirklich Ahnung von Facebook, Google+ und Co. dann sollten Sie sich nach einer professionellen Beratung umsehen. Achso genau, es gilt natürlich auch: Auch wenn nur die Azubis im Unternehmen davon etwas verstehen ist es trotzdem immer noch KEIN Azubi Projekt.

Bieten Sie auch Ihren Kunden einen anständigen Grund Fan zu werden. Möglichkeiten gibt es viele. Ein kleiner Gutschein, exklusive Angebote nur für Fans, eine kostenlose Lieferung einer Bestellung, eine Flasche Sekt oder Sie kombinieren das ganze mit einer anderen Aktion: Wer im Juli mindestens für 300,- EUR im Onlineshop einkauft und Fan bei Google+ oder Facebook wird erhält ein kleines Fass Bier. So kurbeln Sie Ihren Onlineumsatz an und gewinnen gleichzeitig Fans.
Wie beim Thema Backlinks für Ihre Webseite gilt natürlich auch in den Sozialen Medien: „Ihre Lieferanten sind pures Gold, man muss es nur aus der Erde holen“. Prüfen Sie ob Ihre wichtigen Lieferanten in sozialen Medien vertreten sind, denn auch Facebook- und Google+ Seiten können Fans von anderen Seiten werden. Sprechen Sie Ihre Lieferanten an, ich denke Sie werden hier ohne Probleme eine Menge Interaktionen generieren können.


Schritt 3 – Interaktion schaffen

 

Leider gibt es schon die nächste schlechte Nachricht. Auch mit den gewonnenen Nutzern alleine sind Sie noch nicht am Ziel.
Mittlerweile sind viele social-media Nutzer mit derart vielen Menschen und Seiten vernetzt, dass es nahezu unmöglich ist alle Informationen die daraus entstehen auf deren „activity stream“ auszugeben. Also fangen die sozialen Netzwerke an Informationen zu filtern. Nur Informationen von anderen Personen oder Seiten mit denen man häufiger interagiert werden angezeigt. Zudem können Nutzer bestimmte Seiten oder Personen auf „stumm“ schalten und erhalten dann zukünftig keine Nachrichten mehr. Für Sie als Seitenbetreiber ist dies natürlich eine Katastrophe den sie möchten ja ihre Fans, ins besondere Ihre Kunden erreichen. Was hilft es als wenn Sie ein Sonderangebot posten (veröffentlichen) und es keiner mit bekommt? Darum ist es wichtig mit seinen Kunden in Dialog zu treten und natürlich genauso wichtig ihnen nicht auf die Nerven zu gehen. Soziale Netzwerke sind keine klassischen Push-Medien in denen man lediglich seine Werbebotschaften rausballert. Hier ist ein wesentlich subtileres vorgehen gefragt. Es kann durchaus sinnvoll sein gar nicht direkt über sein Produkt zu sprechen sondern lediglich mit den Fans bzw. Followern zu plaudern. Wie gesagt die Währung in social networks heißt Aufmerksamkeit und Interaktion. Doch wie schafft man nun diesen Dialog mit den Nutzern. Matt Cutts würde sagen mit: „good content“. So ganz falsch ist das auch nicht. Wichtig ist jedoch zu beachten, dass „guter Inhalt“ nicht immer Sinnvoll sein muss. Manchmal genügt es völlig, dass er lustig, interessant oder irgendwie unterhaltsam ist. Oftmals bekommen unterhaltsame Inhalte auch deutlich mehr Interaktion als rein informative Beträge. Am Ende des Tages zählt hier echte Kreativität. Bevor Sie jetzt wieder an die Azubis denken... NEIN, das ist wirklich eine Aufgabe für Profis.

Anbei noch einige Tipps für Beiträge:

Stellen Sie Fragen

 

Eigentlich trivial, wenn man jemanden etwas fragt erhält man oft eine Antwort. Idealerweise wählt man Fragen welche leicht zu beantworten sind. Eher wenig verfänglich. Selbstverständlich sollte man die Antworten ebenfalls kommentieren, so entsteht ein echter Dialog.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

 

Bilder haben eine deutlich höhere durchschnittliche Interaktion und Aufmerksamkeit als reine Textbeiträge. Grundsätzlich sollten Sie jegliche betriebliche Aktivität (Schulung, Aktionstag, Hausmesse, Filialeröffnung usw. usw.) mit der Kamera festhalten und in die sozialen Netzwerke bringen. Was für Bilder gilt, gilt natürlich selbstverständlich für Videos.

Kontinuität

 

Wie beim Linkaufbau zählt auch beim social media marketing Kontinuität. Nicht zwanzig Posts an einem Tag lieber ein bis zwei mal die Woche, dafür aber wirklich jede Woche. Damit man hier nicht in Probleme läuft darf man das ganze natürlich auch mit etwas Vorlauf planen. Glückwünsche zum 1.Mai, zu Weihnachten o.ä. kann man durchaus bringen. Am besten mit einem schönen und passenden Bild.